Die Medenrunde ist eine weitere Erfolgsgeschichte des TCS. An ihr zeigt sich, dass es der Club mit seinem Fokus auf die Jugend tatsächlich ernst meint. Der Beweis: Im Jahr 2020 nimmt unser Verein mit 33 Mannschaften an der Medenrunde teil. Näheres zu den Teams gibt es übrigens hier. Davon stellen mit 18 Teams die Jugend- und Kindermannschaften mehr als die Hälfte. In der Jugend ist der TCS in jeder angebotenen Altersklasse, von U8 bis U18, mit mindestens einem Team dabei. Und noch besser: Bis auf die Junioren U18 spielen alle in der höchstmöglichen Spielklasse. Und das zum Teil seit Jahrzehnten. Das liest sich dann wie folgt:
Doch macht eine funktionierende Jugendarbeit natürlich nur dann Sinn, wenn die Aktivenmannschaften ebenfalls sportlich ambitioniert sind und in attraktiven Ligen spielen. Die Damen- und Herrenteams sind dabei sowohl Aushängeschilder für den TCS als auch sportliches Ziel der Jugendlichen. Nur wenn auch dort kontinuierlich leistungsbasiertes Tennis auf Hessenebene gespielt wird und eine permanente Durchlässigkeit der jungen Talente von Jugend- zu Erwachsenenmannschaften besteht, kann das System funktionieren. In Seeheim funktioniert es:
Der Beweis. 2018: unsere 1. Juniorinnen / 2020: unsere 1. und 2. Damen
Im TCS werden die Alten und (vermeintlich) Schwachen nicht einfach so zurückgelassen. Bei uns bekommen sie neue, sinnvolle Aufgaben und spielen bei den Senioren. Und das sogar richtig gut. Aushängeschild ist sicherlich die Damen 50 Mannschaft, die in der zweithöchsten Klasse Deutschlands die Seeheimer Farben vertritt:
Die Damen 50: Hessenmeisterinnen 2019 und Aufstieg in die Regionalliga
Weitere Seniorenmannschaften auf Hessenebene:
Aber natürlich sich auch alle anderen Mannschaften wichtig für den TCS. Ob auf Kreisebene oder in der Regionalliga, ob U8 oder Herren 65, ob nur aus Spaß oder mit dem Messer zwischen den Zähnen, ob für die Ehre oder DTB-Punkte: Am Ende spielen alle nicht nur für sich, sondern vor allem für den gleichen Verein. Für den TCS!
Carl August von der Meden war von 1902 bis zu seinem Tod im Jahr 1911 der erste Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Zu seinem Gedenken benannte der Verband seine Punktspiele, nach ihm, Medenrunde. Doch irgendwann einmal vor einigen Jahren dachte sich ein offenbar ein Manager etwas furchtbar Schlaues aus. Im Zeitalter des Kommerzes und der Beliebigkeit musste etwas Glatteres her. Etwas, was nicht permanentes Nachfragen durch Unwissende nach sich zog ("Häh? Medienrunde?") und dem darüber hinaus nicht der Mief der Vergangenheit und Spießigkeit anhaftete. Die Erinnerung an einen Funktionär von anno dunnemals passte da so gar nicht ins Konzept. Und so ward der wunderbar belanglose und austauschbare Name Team-Tennis geboren.
Doch hatte der Mann nicht mit der Dickköpfigkeit der ewig Gestrigen Tennisspieler gerechnet. Die Folge: Niemand, also wirklich niemand hat diesen Allerweltsnamen jemals gebraucht. Zumindest niemand im TCS. Uns so verschwand der Name heimlich, still und leise wieder und wurde schnell vergessen. Stattdessen fragen die Unwissenden immer noch ("Häh? Medienrunde?") und werden von den ewig Gestrigen freundlich und geduldig aufgeklärt.
Tennis steht im zweifelhaften Ruf, ein Einzelsport für Individualisten oder, wie manche Böswilligen behaupten, Soziopathen zu sein. Das mag im Kern sogar stimmen. Dennoch ist das zu kurz gedacht. Das Highlight des Tennisjahres sind für viele Sportler nämlich nicht das LK-Turnier beim TSV, die Ortsmeisterterschaft in Rödermark oder der Kreispokal in Babenhausen, sondern die Medenrunde. Dabei handelt es sich um einen Mannschaftswettbewerb für 4er- oder 6er-Teams, in denen Einzel und Doppel gespielt werden. In der Regel geschieht dies von Mai bis Anfang September, wobei jede Mannschaft zwischen 5 und 8 Spiele absolviert. Zugegeben, es gibt viel mehr Tennisspieler, die nicht an der Medenrunde teilnehmen. Doch ist es dieser Wettbewerb, der die Clubanlagen füllt und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Individualisten stärkt.
Leute wie diese ...